Die Klarinetten

„Ach, wenn wir nur clarinetti hätten! – sie glauben nicht was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen Effect macht!“ schrieb Wolfgang Amadeus Mozart 1778 seinem Vater aus Mannheim, nach dem er Sinfonien von Carl Stamitz hörte.

Ähnlich der Flöte, entstand die grundlegende Konstruktion der Klarinette in der Zeit des Barock und wurde im 19. Jahrhundert entscheidend weiterentwickelt. Der Korpus der Klarinette wird meist aus Edelholz gefertigt und lässt sie schon rein optisch als Holzblasinstrument erkennen. Der Ton wird erzeugt, indem ein Schilfblättchen durch Anblasen in Schwingung versetzt wird. Die Klarinette zählt daher zu den Einfach- Blattinstrumenten. Aufgrund des Materials klingt der Ton der Klarinette in der unteren Oktave besonders weich und schön, wird mit zunehmender Höhe kräftiger – was ihr den Namen Clarino (kleine Trompete) einbrachte – um schließlich hart und beinahe schrill zu klingen. Der große Tonumfang und die ausgereifte Klappenmechanik der Klarinette lässt sie universell einsetzen. Geübte Klarinettisten vermögen schwierigste Passagen in atemberaubender Geschwindigkeit zu bewältigen; Umstände, die die Klarinette zu allen Zeiten und in allen Stilrichtungen sehr beliebt machte. Viele Komponisten haben der Klarinette bedeutende Stücke gewidmet. Den Klarinettisten steht daher eine große Anzahl von Originalliteratur für ihr Instrument zur Verfügung.

In Blasorchestern übernehmen die Klarinetten regelmäßig die Sopranstimmen, die in symphonischen Orchestern von den Violinen gespielt werden. Sie sind meist dreistimmig gesetzt und werden von mehreren Musikern je Stimme gespielt.

Die kleine Schwester der Klarinette ist die Es-Klarinette. Mit den Eigenschaften kleiner, quirliger, höher, giftiger, ähnelt sie dem Piccolo bei den Flöten. Insbesondere in der böhmisch-märischen Blasmusik erfreut sich die Es-Klarinette großer Beliebtheit. Daneben gibt es auch Konstruktionen, die der Klarinette die tieferen Lagen erschließt. Von der Bassklarinette soll später noch die Rede sein.

Hätten Sie es gewusst? Während die Holzblasinstrumente im Barock schon sehr weit entwickelt waren, mussten die Blechblasinstrumente auf die Erfindung der Ventile noch bis ins 19. Jahrhundert warten. Militärkapellen bestanden damals vorwiegend aus Holzbläsern. Können Sie sich vorstellen, wie die uns bekannten Militärmärsche des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts – für so manchen der Inbegriff der Blasmusik – wohl geklungen haben mögen, nur auf Oboen, Klarinetten und Flöten gespielt?

 

 

 

 

 

 

 

 

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